Eine Pilgerreise. Yongey Mingyur Rinpoche, Abt eines bedeutenden tibetischen Klosters, schlüpft eines Nachts heimlich durch das Tor, um auf die traditionelle Pilgerreise zu gehen. Mit nichts als seiner Robe, einem Schlafsack und der Bettelschale. Der Bahnhof von Varanasi ist die erste Herausforderung. Mingyur stellt fest, dass er, der verwöhnte Abt, Probleme hat mit der Menschenmenge, dem Schmutz, dem Lärm. Im Verlauf der nächsten Wochen muss er eine Anhaftung nach der anderen, ein Urteil nach dem anderen loslassen, bis er schließlich todkrank in einem Park in Kushinagar landet, wo er eine tiefe Erleuchtungs-Erfahrung macht. Die Pilgerreise wird vier Jahre dauern. Yongey Mingyur zeigt, wie gelebtes Dharma aussehen kann, und flicht in seine Reise-Erzählung unaufdringliche Belehrungen ein, die auch für uns ohne Weiteres umsetzbar sind. Sein Fazit: "Wir alle träumen uns gemeinsam in das Sein. Wir sterben in das Sein. Wir werden und werden. Wir werden immer." Ich liebe dieses Buch. Yongey Mingyur (mit Helen Torkov) "Auf dem Weg. Eine Reise zum wahren Sinn des Lebens", aus dem Amerikanischen von Lieselotte Prugger, btb Taschenbuch
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Eine Italien-Reise. Matteo hat den Beruf des Clowns aufgegeben, um Schauspieler zu werden. Nach dem Tod seiner Lebensgefährtin bleibt ihm im vierten Akt von „König Lear“ die Stimme weg, und Matteo zieht sich, vom Leben verwundet, zurück in ein süditalienisches Dorf. Dort begegnet ihm die kanadische Komponistin Vera, die zeitweise bei ihm einzieht, aber zwischendurch immer wieder verschwindet. Zwei Menschen, für die Stille lebenswichtig ist: Sie, die ihre innere Musik hört, und er, der im Herzen der stumme Clown geblieben ist. Aber Zofia, die tote Geliebte, ist als Dritte immer anwesend, und die Leserin ahnt, was Matteo zu spät begreift: dass Vera nicht zufällig aufgetaucht ist. Eine Geschichte darüber, wie wir von unsichtbaren Fäden zueinander geführt werden, aber einander verlieren, weil wir die Zeichen nicht bemerken. In diesem stillen Buch hört ein kleiner Balkon aufmerksam zu, und Tische sind „feinfühlig und hellhörig“. Sehr, sehr schön. Jürg Beeler „Die Zartheit der Stühle“, Dörlemann Verlag
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Eine Reise zu den Walen. Vor Jahren hat sich die britische Umweltingenieurin und Journalistin Doreen Cunningham einer offiziell genehmigten Walfang-Jagd der Ureinwohner von Alaska angeschlossen. Sie lebte mit den Männern im Eislager, floh im Schneemobil in letzter Minute vor dem einbrechenden Eis, und die Vegetarierin lernte, Walfleisch zu essen. Inzwischen hat sie einen Sohn und ist wegen finanzieller Probleme mit ihm in einem Obdachlosenheim gelandet. In einem mutigen Entschluss nimmt sie einen Kredit auf und fliegt mit dem Dreijährigen in die USA, um an Land dem Zug der Wale von der Baja California nach Alaska zu folgen. Doreen erzählt von dieser Reise (alles geht schief), erinnert sich an die Zeit bei den Inuit (großartig zu lesen) und bietet gleichzeitig erschreckende Fakten über die Umweltzerstörung. Mit Quellenangaben beweist die Journalistin, dass die Warnungen der Wissenschaft vor der Klima-Katastrophe von der Wirtschaft lange geleugnet oder umgedeutet wurden, was die Medien veranlasste, das Thema nicht ernst zu nehmen. Meine Rezension in SWR2 Lesenswert hier (klick) Doreen Cunningham "Der Gesang in den Meeren", aus dem Englischen von Karen Witthuhn, Rowohlt
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Eine Reise nach innen. Eine Schriftstellerin an der Schwelle zum Altern beginnt ein Tagebuch.
Sie lebt eine reiche Gegenwart mit Partner, Schwestern,
Freundinnen, aber auch die Vergangenheit möchte angeschaut werden. Das Tagebuch
wird zum Lebensbuch, in das nach und nach einfließt, was wichtig gewesen
ist. Karin Petersen meditiert und weiß, dass Geistes- und Gefühlszustände wahrgenommen werden wollen,
damit sie sich von alleine wieder auflösen können. Und so notiert sie alles,
was in ihr und um sie herum geschieht. Wir lesen von Gartenarbeit, Essen mit
Freunden, Chorsingen, Krankheit, und immer wieder leuchtet die
Freude an der Schönheit der Welt auf. Die Geschichte einer Jugendliebe zieht
sich durch das Buch, die ihre Erfüllung nicht in der Gemeinsamkeit findet,
sondern im Freiwerden für die Entdeckung des Alleinseins. Karin Petersen
beobachtet genau und ist misstrauisch gegenüber jedem Wahrheitsanspruch.
Dem Alltag hingegeben und doch immer auf der Suche nach dem, was größer ist als
das Sichtbare. „Manchmal“, schreibt sie, „beim stillen Sitzen, weiß ich mich
geborgen in dieser Grenzenlosigkeit und vertraue meinem Erleben auch da, wo es
schmerzhaft ist.“ Ein kluges, stilles und reifes Buch. Karin Petersen
„Heute ist morgen gestern. Vom Reichtum des Älterwerdens“. 22 EUR incl. Versand. Zu beziehen direkt bei der Autorin: K-Petersen (at) gmx.de
herzlichen Dank für die Buchempfehlungen...darüber freue ich mich immer sehr
AntwortenLöschenliebe Grüße und ein schönes Osterfest Gitti
Danke, Gitti, für die Wertschätzung. Ich kann solche Buch-Besprechungen nicht oft machen, sie sind aufwendig. Liebe Grüße.
AntwortenLöschenLiebe Margrit,v
AntwortenLöschenvielen Dank für Ihre Buchempfehlungen.
Ich möchte Ihnen und allen geschätzten Mitlesenden folgendes Buch empfehlen. Der Titel lautet " Ich bin hier , und alles ist jetzt"von Dr. Edith Eva Eger, einer ungarischen Jüdin die den Holocaust überlebt hat , später in die USA auswanderte und dort als Psychologin u. Therapeutin anderen Menschen hilft ihre Traumata zu überwinden. Das Buch handelt von ihrem persönlichen Schicksal und zeigt anhand von Fallbeispielen wie wir unsere inneren Mauern überwinden können und wieder ja zum Leben sagen. Zitat" Wir können uns kein Leben ohne Leid aussuchen . Aber wir können uns aussuchen, dass wir frei sein wollen, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen, egal, was uns zustößt, und das Mögliche wagen". Alles Liebe Birgit
Vielen Dank, Birgit.
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