Klaus Schick ist ein Zen-Freund von mir. Seine Bilder entstehen aus der inneren Stille, und wer sich auf diese Bilder einlässt, wird seiner eigenen Stille begegnen. "Ich muss mit meiner Kamera allein und in der Natur sein, dann kann es zu einer Resonanz zwischen der Natur und mir kommen - wenn ich in diesen Augenblicken fähig bin, mich auf diesen subtilen Prozess einzulassen."
In einer schwierigen Phase seines Lebens unternahm Klaus Schick lange Spaziergänge mit seiner Kamera. Da war er bereits dem Zen-Meister Thich Nhât Hanh begegnet, der seine Schüler das Präsentsein im Augenblick lehrt mit der schönen Anweisung, "die Wunder des Lebens zu berühren". Klaus entdeckte, dass die Wunder ganz nah sind, nämlich immer dort, wo wir uns gerade befinden: im Park, im eigenen Garten, in den Straßen der Stadt, in der wir leben. "Mir ist es wichtig, die Schönheit zu entdecken, die mich jeden Tag umgibt und mich weit besser nährt als die Einmaligkeit weit entfernter Orte."
Die Bilder von Klaus Schick zeigen viel mehr als "Blumen" oder "Objekte". Sie erzählen von der Zartheit und Fragilität der Schönheit, die immer nur jetzt!, in diesem Augenblick! auf diese ganz bestimmte Weise erscheint. Nie wieder wird die Akelei mit dieser anmutigen Neigung des Kopfes in diesem besonderen Licht stehen, nie wieder wird die Sonne genau so auf die Hauswand fallen und im Zusammenspiel mit einem Geländer genau diesen Schatten werfen. Und deshalb erzählen die Fotos von Klaus Schick auch von der Vergänglichkeit und der Kostbarkeit jedes Augenblicks.
Klaus Schick fühlt sich in seiner Arbeit verbunden mit spirituellen Fotografen wie Chögyam Trungpa, Minor White und John Daido Loori. Fotografieren bedeutet für ihn: sehen lernen. Sich von allen Erwartungen und Konzepten frei zu machen und der Welt in einer Haltung zu begegnen, die das Zen "Anfängergeist" nennt. Es heißt auch, sich vom Motiv finden zu lassen, anstatt ein Bild zu "schießen", und mit dem, was sich zeigt, in stille, tiefe Resonanz zu gehen. Angelehnt an die Fünf und Vierzehn Achtsamkeitsübungen von Thich Nhât Hanh hat er die "Achtsamkeitsübungen für die Fotografie" geschrieben, deren erster Satz nicht nur für Fotografen, sondern für alle KünstlerInnen, DichterInnen und SchriftstellerInnen zum Grund-Satz werden sollte: "Als Fotografen begegnen wir der Welt mit Dankbarkeit."
Klaus Schick bietet Achtsamkeits-Retreats zur Fotografie an, in denen er Meditation, geführte Bildmeditationen und Übungen zur visuellen Wahrnehmung mit und ohne Kamera verbindet:
In Berlin am 2. und 3. April 2016, www.quelle-des-mitgefuehls.de
In Waldbröl vom 13. bis 17. Mai 2016 www.eiab.eu
In Hohenau vom 29. September bis 3. Oktober 2016 www.intersein-zentrum.de
(Alle Bilder in diesem Beitrag sind Eigentum von Klaus Schick mindfulphotography