Einkaufen im Supermarkt in Zeiten von Corona macht keine Freude. Maske übers Gesicht fummeln, den letzten Einkaufswagen ergattern (die meisten tragen Einweghandschuhe, wo kriege ich die jetzt her?), Hände desinfizieren (was tummelt sich eigentlich unsichtbar auf dem Griff des Einkaufswagens?) und im Eilschritt mühsam atmend vorbei an den bulligen Security-Männern und dem Schild "Bitte kaufen Sie zügig ein und halten Sie sich im Markt nicht länger als nötig auf".
Nötig wäre: Mich inspirieren zu lassen vom Gemüse-Angebot, überraschende Knollen und Blätter zu entdecken, die letzte Woche noch nicht da waren, im Kopf den Speiseplan über den Haufen zu werfen und neue Ideen zu entwickeln. Die neuen Ideen verlangen dann natürlich nach Ergänzungen, die nicht auf dem vorbereiteten Zettel stehen: Nüsse und Samen, Gewürze, vielleicht einen ganz bestimmten Käse. Nötig wäre: Sich Zeit lassen. Sich erfreuen an Farben, Gerüchen, Möglichkeiten.
Die Antwort auf das Beschaffungselend heißt nicht Pizza-Service. Sie heißt: Kochen aus dem Vorratsschrank mit frischer Ergänzung. Für mein Pasta-Gericht braucht man sich auf dem Wochenmarkt nur einen Bund grünen Spargel und einen Bund Frühlingszwiebeln zu greifen. Der Rest ist, so oder ähnlich, im Haus. Wer einen Wok hat, darf ihn einsetzen. Ich arbeite mit sparsamen Mitteln und mache es in der beschichteten Pfanne.
Und: Das Rezept ist einfach und gelingt jedem Kochanfänger.
Und: Das Rezept ist einfach und gelingt jedem Kochanfänger.
Für 2 Personen:
Lieblingspasta al dente kochen. Währenddessen erst einmal eine Handvoll gehackter Cashew-Kerne in der trockenen Pfanne anrösten. Beiseite stellen. In derselben Pfanne in Sesamöl, Nussöl oder Rapsöl einen Bund Frühlingszwiebeln, in feine Röllchen geschnitten, mit ca. 6 cm feingehacktem Ingwer kurz anbraten. Einen Bund grüner Spargel, in 1 cm breite Stücke geschnitten, wenige Minuten mitbraten (soll bissfest bleiben). Wenn zu hart, 2-3 EL vom Nudelwasser dazugeben. 1 Prise Chiliflocken, abgeriebene Schale und Saft von einer Bio-Limette (oder einer halben Zitrone) dazugeben, mit 1-2 EL Ahornsirup und 1-2 EL Sojasauce ablöschen (je nach Geschmack, ich hab's gern üppig). Eine Handvoll Minze hacken und einrühren. Das Gemüse über die Pasta geben, mit den Cashew-Kernen bestreuen.
Wenn kein Ahornsirup im Haus ist: Honig oder Agavensirup. Ersatz für Cashew-Kerne: jede Art Nuss oder Mandeln.
oishii (japanisch: lecker)
Wenn kein Ahornsirup im Haus ist: Honig oder Agavensirup. Ersatz für Cashew-Kerne: jede Art Nuss oder Mandeln.
oishii (japanisch: lecker)
Erinnerung an eine versunkene Zeit: April 2019, Dinner in Nagano