Bücher sind ein schönes, willkommenes, nicht so teures und immer lebenspendendes Geschenk! Ich empfehle hier mal sechs Bücher (ich hätte auch zwanzig gefunden), die mir Jahr für Jahr Freude machen. Vier Romane, eine Familiengeschichte, ein Journal. Allen ist eins gemeinsam: Die Autoren haben eine eigene, wunderschöne Sprache.
Kazuo Ishiguro "Was vom Tage übrigblieb". Das Selbstgespräch des Butlers Stevens, der dreißig Jahre bis zur Selbstaufgabe auf Darlington Hall gedient hat. Nur wir Leser begreifen, was Stevens leugnen muss, um sein Selbstbild und seinen Lebenssinn zu retten: Er hat seine Untergebene geliebt und es nicht bemerkt. Jetzt reist er zu ihr nach Cornwall ...
John Berger "Auf dem Weg zur Hochzeit". Ninon hat nicht mehr lange zu leben, aber sie will Gino heiraten, und Gino will sie retten. Es findet eine riesige Hochzeit in Gorino statt, zu der der Vater der Braut mit dem Mororrad aus Frankreich anreist, die Mutter aus Bratislava mit dem Bus. Ein Buch voller Lebensfreude und Wärme vor dem Hintergrund der Melancholie.
Edmund de Waal "Der Hase mit den Bernsteinaugen". De Waal erzählt die Familiengeschichte der Ephrussis, indem er eine Nesuke - einen winzigen japanischen Gürtelschmuck - durch die Länder und die Jahrhunderte gehen lässt, durch die Kriege, den Reichtum und die Verarmung - und die Familiengeschichte ist seine eigene.
Dominique Sigaud "Annahmen über die Wüste". Es ist Krieg, in der Wüste liegt ein toter Soldat. In wunderschönen Bildern entfaltet Dominique Sigaud die Geschichte der Liebesbriefe, die der Mann bei sich trägt. Eine große Stille und leise Trauer liegt über dem Buch. Ich liebe es.
Adriaan van Dis "Ein feiner Herr und ein armer Hund". Der Flaneur Mulder streift durch Paris, durch die Viertel der Schönen und Reichen und die der Armen. Begleitet von einem fabelhaften Hund, der mit afrikanischen Einwanderern nach Paris kam. Wir begegnen einem Vietnamesen, der in einem Pappkarton lebt, einem kleinen schwarzen Mädchen und einer schönen Frau aus Sri Lanka. Und es gibt auch ein paar sehr aufregende Begebenheiten.
Peter Handke "Gestern unterwegs". Mein Allezeit-Lieblingsbuch: das Journal der Reisen von Peter Handke 1987 - 1990. Miniaturen, zeilenknapp. Beobachtungen am Wegrand, so lange betrachtet, bis sich der genau passende, der einzig richtige Ausdruck dafür einstellt. Ein Buch, das ich nie "auslesen" werde.
Dies ist eine ganz persönliche Zusammenstellung; die Bücher habe ich mir selbst gekauft, und ich mache hier keine Reklame für Verlage oder Online-Buchhändler. Wer sich dafür interessiert, findet die Bücher im Internet.
Liebe Margit, guten Morgen und vielen Dank für die interessanten Buchtipps von denen ich tatsächlich keines kenne! Dir einen scöhnen 3. Adventssonntag!
AntwortenLöschenEllen
Liebe Frau Irgang.
AntwortenLöschenGerade wollte ich Sie bitten, öfter mal Literaturvorschläge zu machen. Das Buch von Theresia Raberger lese ich gerade.Gefällt mir sehr gut.
Danke für die Empfehlungen!
Liebe Grüße Gitti
Gut zu wissen. Viele LeserInnen von sogenannten Sachbüchern interessieren sich leider nicht für erzählende Literatur. Das bedaure ich sehr. Herzliche Grüße.
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