Das kennen wir doch alle, oder?
"Etwas stimmt nicht, etwas scheint zu fehlen. Leider haben wir von Kindheit an gelernt, dieses Gefühl im Keim zu ersticken. Neulich im Supermarkt begann ein Kind in seinem Buggy zu weinen. Die Mutter griff ins Regal, holte ein Quetschie heraus und schob dem Kind die Saugöffnung in den Mund. Die Stillung des Unbehagens durch Essen und Trinken funktioniert in späteren Jahren dann zuverlässig. Wir brauchen unbedingt unser Feierabendbier oder die Lieblingsschokolade und zum Einschlafen ein Glas Rotwein. Auch das Shoppen oder das Konsumieren von Netflix-Serien kann das Unbehagen für kurze Zeit in Schach halten. Krishnamurti schreibt: 'Die meisten von uns finden sehr leicht Befriedigung: in der Küche, in einem religiösen Kreis oder in der Politik. Auf diese Weise wird der Geist allmählich und unausweichlich immer enger und kleiner, während er doch eine riesengroße Kapazität hat.'
Da hilft nur eins: Wir müssen uns still in den Sessel oder auf ein Meditationskissen setzen und das Unbehagen einladen, sich zu zeigen. Es hat vor der verschlossenen Tür unseres Geistes gestanden und unablässig angeklopft; jetzt stürmt es herein wie alle Gäste, die man zu lange hat warten lassen. Das müssen wir aushalten, das haben wir uns schließlich selbst eingebrockt. Wir hoffen auf ein nettes kleines Unbehagen, mit dem wir auf zivilisierte Weise verhandeln können. Aber nichts zu machen. Das einmal entfesselte Unbehagen ist erschreckend riesig, es lässt sich mit keiner Süßigkeit, keinem Vorschlag für eine hübsche Unternehmung bestechen. Es ist, wir erkennen es mit Entsetzen, eine bodenlos tiefe, uns ganz und gar ausfüllende Unzufriedenheit mit allem, was ist."
Warum das so hilfreich ist, könnt ihr lesen in meinem Essay "Den Geist öffnen" in der Ursache\Wirkung Nr. 118. Jetzt in ganzer Länge online hier (klick).
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