So, dies ist der Beitrag, der eigentlich am Internationalen Frauentag erscheinen sollte, aber Mary Bauermeister war mir wichtiger. Ich ehre also heute und jeden Tag die Weisen Frauen aller Zeiten, die unsere Ahninnen und Lehrerinnen sind. Die Priesterinnen im alten Griechenland, die Eingeweihten aller Kulturen, die Schamaninnen, Hellsichtigen und Heilerinnen. All jene, die man im Mittelalter Hexen nannte und verbrannt hat, weil sie Wissen um die unsichtbaren, feinstofflichen Welten hatten; ein Wissen, das man nicht in Schulen lernen kann. Dieses Wissen ist mächtig, weil es kraftvolle Veränderungen herbeiführen kann, und deshalb bedroht es die offiziellen Hierarchien der Welt, sodass sie es vernichten wollen. Heute wie damals.
Diese Frauen wurden ermordet, aber ihr Wissen lebt weiter: In den Kräuterfrauen auf den Dörfern, die wissen, wann sie welche Heilkräuter wo pflücken und in welcher Form sie diese verabreichen müssen. In den Ärztinnen, Therapeutinnen, Akupunkteurinnen und Hebammen, die still und ohne Aufhebens altes Frauenwissen anwenden und sich von der allopathischen Medizin nicht vereinnahmen lassen.
Ich ehre ganz persönlich die wunderbare, leider verstorbene Heilerin Pamela Sommer-Dickson, die mir die Ermächtigung für meine Arbeit gegeben hat. Und meine erste Homöopathin in München, eine knorrige hellsichtige Frau, die zwanzig Minuten lang in tiefem Schweigen in einem abgegriffenen Folianten blätterte, obwohl sie schon beim Hereinkommen ihrer Patienten wusste, welches Mittel diese brauchten; sie hat mich für immer von der Homöpathie überzeugt. Ich ehre die Aromatherapeutinnen, bei denen ich lerne, mit den kraftvollen ätherischen Ölen zu arbeiten, und die Myrrophorinnen, die "Hüterinnen der Öle", die mir die spirituelle Dimension der ätherischen Öle erschließen.
Ich ehre alle Frauen, die wissen, dass die Beherrschung des Geistes wahre Macht bedeutet, aber die Liebe die größte Kraft ist. Ich ehre alle Mütter, die intuitiv wissen, was ihre Kinder brauchen; alle Liebenden, die mit ihren Geliebten so tief verbunden sind, wie diese es nie begreifen werden; alle Lehrerinnen aller Bereiche, die ihre Erfahrungen großzügig weitergeben und in anderen Menschen Samen begießen, die zu großen starken Pflanzen werden; alle Pfarrerinnen und Dienerinnen aller Kirchen, die Missbrauch in den organisierten Religionen öffentlich machen. Ich ehre vor allem jene Künstlerinnen, die in sich wieder vereinen, was früher selbstverständlich zusammengehörte, aber für Jahrzehnte gewaltsam getrennt war: die Künstlerinnen, die mit ihrer Kunst transformieren, erwecken und heilen können.
Ich ehre alle Frauen, die sich nicht scheuen, darauf hinzuweisen, dass Krieg auf jeder Seite nur Verlierer hervorbringt und nie die Lösung ist für einen Konflikt. Die den Mut haben, Gewalt in öffentlichen Stellungnahmen abzulehnen, auch gegen die Empörung einer angeblichen Mehrheit. Stellvertretend für diese zitiere ich die frühere Grünen-Abgeordnete Antje Vollmer: "Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren, einzigartigen und wunderbaren Planenten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Wir haben nur diese eine Zukunftsoption."
Ich ehre alle Frauen, die sich weigern, anderen Frauen weiterhin so zu begegnen, wie es uns allen beigebracht wurde: mit Neid und Eifersucht und Vergleich, mit Abwertung der anderen und Aufwertung der eigenen Person. Mit Augen, die in der anderen eine Konkurrentin sehen, weil das eigene Herz voll Angst und Unsicherheit ist.
Ich ehre alle Frauen, die so frei im Geist sind, dass sie anderen Frauen als Schwestern begegnen können.
Liebe Margit, ein ganz besonderer Artikel voll Weisheit und Liebe DANKE
AntwortenLöschenliebe Grüße Gitti
Danke, das sind heilsame Worte und liest sich wie Musik
AntwortenLöschenSo tief berührende Worte, danke liebe Margit.
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