Sonntag, 13. Februar 2022

Magischer Februarwald

 

"Was willst du denn im Wald jetzt fotografieren?", fragte ein Bekannter. "Da ist doch jetzt alles tot."

Der Mann ist eben kein Fotograf. Hat nicht gelernt, zu sehen. Ein Wald ist nie "tot". Vielleicht stellt er sich tot, damit wir ihn und seine Tiere mal ein paar Monate in Ruhe lassen. Tatsächlich wimmelt es unter dem Laub, Mücken huschen durch die Luft, irgendwas tropft irgendwo. Ich tauche ein in eine verwunschene Szenerie, in einen geheimnisvollen Wald aus der Artus-Sage. Merlin, der große Zauberer, könnte jederzeit meinen Weg kreuzen.



 

Weil offenbar noch mehr Menschen den angeblich toten Wald nicht betreten wollen, ist es sagenhaft still. Ich empfehle inzwischen den Samstag für einen Waldgang. Tausende möglicher Waldgänger sind dann nämlich auf der wöchentlichen, in Freiburg immer besonders gut besuchten Anti-Corona-Maßnahmen-Demo. 




Am Waldrand erkennt man etwas Faszinierendes: Der Februar ist eigentlich eine Zwischenzeit, in der alle Jahreszeiten auf magische Weise aufgehoben sind. Der längst vergangene Sommer steht als Erinnerung auf den Feldern vor den Bergen, auf denen der Winter immer noch herrscht. Und wenn man den Blick senkt (immer runterschauen und raufschauen, geradeaus zeigt nie die einzige Wahrheit), fällt er direkt in den Frühling.

 


 


4 Kommentare:

  1. Der Wald ist nie tot - immer magisch!

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  2. Danke liebe Margrit- heute waren 9 Rehe dicht bei mir, die Sonne schien und die Natur lebendig und schön.Ja, und für Viele nicht zu sehen....Liebe Grüße aus Buchholz in der Nordheide, Birgit

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  3. Liebe Frau Irgang, ich finde wir sollten alle in den Wald gehen, spazieren gehe ich vorzugsweise Montag Abends. Die Freiburger stehen für Gerechtigkeit und Wahrheit ein - das unterstütze ich! Viele Grüße Petra B.

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  4. Kein Werden - kein Vergehen. Tot ist ein seltsames Wort. Ich frage mich, ob es diesen Zustand überhaupt gibt. Ist es nicht eher die Stille vor dem großen Schaffen, die Pause zwischen Ein- und Ausatmung, der Übergang vom Vergehen zum Werden? Danke für die Worte Margrit und für die wunderbaren Fotos, Nicole

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