Die Zeitschrift DIE ZEIT bringt in ihrer jüngsten Ausgabe ein Interview mit dem scheidenden Präsidenten des Bundes-Verfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle. Auf die letzte Frage, wie ihn die zwölf Jahre seiner Amtszeit verändert hätten, sagt Voßkuhle, er sei heute nicht mehr so optimistisch, dafür aber gelassener. Er wisse heute, dass man Krisen überleben könne. Und dann kommt der Satz: "Das Glück, das man im Leben erfährt, ist kein Ereignis, sondern eine Haltung, die man sich täglich neu erarbeiten muss."
Ich führe seit zwei Monaten so etwas wie ein Glücks-Tagebuch. Alle zwei, drei Tage ein paar Worte zu Wahrnehmungen, die mich glücklich gemacht haben. Die Butterblumenwiesen. Die hängenden Glyzinien. Der Baumwipfel, der sich in der Pfütze spiegelt. Das Licht, die Schatten. Der Hund, die Katze, der Mond. Das frisch gebackene Brot. Der Duft des Tees. Die Stille.
"Denken Sie nur. Zuweilen sehe ich die blaue Fliege. Ja, das hört sich alles so dürftig an, ich weiß nicht, ob Sie es verstehen." "Doch, doch, ich verstehe es." "Ja, ja. Und zuweilen sehe ich das Gras an, und das Gras sieht mich vielleicht wieder an; was wissen wir? Ich sehe einen einzelnen Grashalm an, er zittert vielleicht ein wenig, und mich dünkt, das ist etwas; und ich denke bei mir: Hier steht er nun, dieser Grashalm, und zittert! Und ist es eine Fichte, die ich betrachte, so hat sie vielleicht einen Zweig, der mir auch ein wenig zu denken gibt. Aber zuweilen treffe ich auch Menschen auf den Höhen, das kommt vor ..."
Knut Hamsun. Pan.
Genau das tue ich auch seit zwei Monaten...täglich :-). Liebe Grüße!
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