Mittwoch, 29. Mai 2019

Himmels-Fahrt mit Monteverdi



Weil der Mai hienieden auf Erden so kalt ist.

Weil es ein schönes Lied ist.

Weil mein Chor es gerade für das nächste Konzert probt.
 (Emmendingerinnen, schon mal notieren: Konzert-Matinee am Sonntag, 13. Oktober!)

Kommt gut in den Himmel morgen.


3 Kommentare:

  1. Ich überlege schon lange, was wohl die Himmelfahrt bedeutet, zusätzlich zu der christlichen Deutung. Vielleicht ist gemeint, dass die Überwindung von Raum und Zeit uns allen möglich ist. Raum und Zeit binden uns an diese Welt und setzen uns einen Rahmen, innerhalb dessen wir handeln. Dieser Rahmen ist aber nicht ein so enges Korsett, wie wir alle glauben. Deshalb hier mein Christi-Himmelfahrts-Selbstversuch: man nehme ein etwas längeres Stück von Monteverdi und höre zu, am besten in einem Meditationssitz. Aber Zuhören ist schwierig, weil wir dauernd unseren Gedanken nachhängen. Wir versuchen also zuzuhören. Zuhören ist etwas Grundlegendes. Und wir müssen uns an das richtige Zuhören langsam heranpirschen, es lernen, so leicht ist es meist nicht. Denn wahres Zuhören erfordert eine aktive Offenheit, also das Gegenteil von dem leider normalen halbautomatischen Hinhören. Meist filtern wir das Gehörte und bewerten es aus unserer alltäglichen Schutzhaltung heraus. Wenn das Zuhören aber gelingt, werden wir plötzlich eine Art Resonanzkörper und die Musik hallt in uns wieder. Tiefes Zuhören. Wir hören zu, wie ein Baum zuhören würde. Wir überwinden so Raum und Zeit und vielleicht will die Himmelfahrt darauf hinweisen.
    Simon

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    1. Schön, wieder von Dir zu hören, Simon. Mich irritiert immer die "Fahrt" in dem Wort, weil ich die Aussage von Thich Nhat Hanh so mag: Der Himmel ist im Hier und Jetzt, wir brauchen uns ihm nur zu öffnen. Durch Zuhören zum Beispiel. Oder Singen. Wer singt, kann nicht gleichzeitig denken, er ist total in der Musik, also im Augenblick. Aber der von Dir erwähnte Resonanzkörper ist für mich gerade bei Monteverdi eine Herausforderung. Nach jeder Probe nämlich hört der einen Tag lang nicht auf zu schwingen, Monteverdi singt in mir immer weiter, obwohl jetzt Schreiben stattfinden sollte. Also muss ein neues Jetzt hergestellt werden, ein Schreib-Jetzt, ein Sprach-Resonanzkörper. Alles nicht so einfach.

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