Zwanzig Jahre reiste der Fotoreporter Steffen Diemer durch die Krisengebiete der Welt und dokumentierte Krieg und Gewalt für Magazine wie Der Spiegel und National Geographic. Dann wurde vor seinen Augen ein Mensch, der ihm wichtig war, erschossen, und Steffen Diemer zog sich zurück nach Landau in die Pfalz. Bis heute versucht er, Geist und Seele von dem, was er gesehen und erlebt hat, zu heilen, und er tut das so, wie es alle Künstler tun: Er arbeitet in seinem Metier.
Als er nicht mehr wusste, wie es mit der Fotografie für ihn weitergehen sollte, trat eine uralte Technik in sein Leben: das Nassplatten-Kollodium-Verfahren. Eine anspruchsvolle Technik, die volle Konzentration erfordert - und sehr viel Zeit braucht, mitunter pro Arbeit drei Wochen. Denn jedes Motiv will genau gesehen und verstanden werden. Minimalistische Bilder entstehen, und jedes Bild gibt es nur ein Mal: Ein Zweig, eine Blüte, ein Stück Gemüse, zumeist auf schwarzem Glas und oft gerahmt auf antiken Stoffen. Es verwundert nicht, zu hören, dass Diemer fast vier Jahre in Japan gelebt hat.
In diesem berührenden Dokumentarfilm begleiten wir Steffen Diemer durch seine Arbeitstage. Gänge durch die Landschaft, heimkommen mit einem Zweig; warten mit der Uhr in der Hand, um den exakt richtigen Zeitpunkt für das Ende der Belichtung abzupassen. Und wir hören - und sehen - einem Künstler beim Nachdenken und schmerzhaften Erinnern zu.
Ein Film, der Stille, Ruhe, Schönheit und Trauer ausstrahlt. Große Empfehlung.
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