Sonntag, 19. Februar 2023

Zwei besondere Bücher

 


Padre Roque de Guzmán, 50 Jahre alt, führt eine gemütliche Priesterexistenz am Rand von Madrid. Er kennt die Sünden seiner Schäfchen; ein paar Einbrüche und Ehebrüche, die man mit ein paar Ermahnungen und Bußgebeten wieder ausbügeln kann. Eines Tages jedoch betritt ein Unbekannter seinen Beichtstuhl, und dessen Sünde ist nicht harmlos. Schnell wird klar, dass es um Pädophilie geht: Der Unbekannte wird – weil er sich einredet, es sei sein Schicksal – einen kleinen Jungen verführen. Der Padre würde ihm gern vierzig Vaterunser aufgeben und den Kerl wieder loswerden, allein, diesmal funktioniert das nicht. Im Verlauf der Gespräche über mehrere Tage wird dem Padre selbst der Boden unter den Füßen weggezogen, denn das, was der Unbekannte ihm da als vorweggenommene Tat beichtet, erweckt seine eigene Vergangenheit zu verstörendem Leben. Ein atemberaubend spannendes philosophisches Gespräch über Schuld, Sünde und Vergebung entspinnt sich. Und der Schluss ist so überraschend, dass ich kein Wort darüber verliere. Ein unglaubliches Buch. Lesen! Steven Uhly „Die Summe des Ganzen“, Secession Verlag

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1989, an der österreichisch-tschechoslowakischen Grenze. Das Mädchen Malina nimmt Dinge wahr, die andere nicht bemerken. Sie wandert in den Gedanken der Menschen umher, sieht künftige Ereignisse und fühlt sich dem, was ihr geschieht, hilflos ausgeliefert. Für ihre Familie ist sie das "Narrenkastl", sie "spinnt", und natürlich bringt man sie in die Psychiatrie, wo sie, wie alle hoffen, wieder "normal" werden wird. Malina jedoch taucht in die andere Welt ein, in der andere Gesetze herrschen. Sie erkennt etwas Grundlegendes: Alles geschieht gleichzeitig. "Zukunft kommt nicht, Vergangenheit vergeht nicht." Und sie erkennt, dass alles dem Einen Grund entspringt. "Und da alles eins war, war: alles auch ich. Und da alles zeitlos war, war auch ich zeitlos. Sämtliche Menschen, Lebewesen und Dinge bin ich." Thomas Sautner spielt mit dem Thema Grenze. So willkürlich, wie die Grenze zwischen den beiden Ländern gezogen wurde (es gibt nicht mal einen Zaun, Malina kann hin und her spazieren), so imaginär sind die angeblichen Grenzen im Geist zwischen dem, was als Realität gilt, und dem, was vernünftige Zeitgenossen Illusion oder Einbildung nennen. Malina hat das Wissen der alten Weisen und Rishis: Der Urgrund des Seins ist Bewusstsein, das sich in unendlicher Formvielfalt ausdrückt. Dort gibt es keine Zeit und keine Trennung zwischen den Phänomenen. Dieser erstaunliche Roman fasst uraltes spirituelles Wissen überzeugend in poetische Bilder. Ich bin fasziniert. Thomas Sautner "Das Mädchen an der Grenze", Aufbau Taschenbuch Verlag

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1 Kommentar:

  1. "Das Mädchen an der Grenze" möchte ich gerne lesen. Habe eben " Licht ohne Schatten" von Sabine Mehne mit großem Staunen gelesen.

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