Nur mal so, weil alle sich über den Regen beschweren. So ein Regen hat ja auch eine Persönlichkeit. Der möchte gemocht werden. Nicht immer hören, er sei nicht in Ordnung. Weil entweder zu wenig oder zu viel, im falschen Monat oder falschen Moment (weil Menschen gerade keinen Schirm dabei haben). Der Regen, der sich nach Freundlichkeit sehnt, macht jetzt abends Ein-Minuten-Geschenke. Man darf die Anstrengung, die solch ein Zauber erfordert, nicht unterschätzen. Eine Minute ist da schon eine Leistung. Leider kriegt das kaum jemand mit. Der Himmel ist im Moment nicht der Ort, an dem man gern seine Augen ruhen lässt.
Es ist auch an der Zeit, meine tapfere Pfingstrose zu preisen (9 Knospen!). Jeden Tag kämpft sich das Innenleben einen Millimeter weiter heraus. Das Innenleben wird, wenn es einmal das Licht der Welt erblickt hat, eine rosagerüschte, umwerfend duftende Wolke sein. Meine Pfingstrose versteht etwas vom Aufbau emotionaler Spannung, von Verheißung und Versprechung. Seit Wochen schaue ich jeden Morgen nach, ob es schon so weit ist. Sie heißt übrigens Lady Alexandra. Sie ist mir in diesem Jahr, wo sie es so schwer hat, ans Herz gewachsen.
Das alles nur mal so, weil ich mich ab sofort nicht mehr über den Regen beschweren möchte.
Danke für den Beitrag...gerade lese ich auf Twitter Igor Levit schreibt "ich liebe den Regen". Ja und mir gehts auch so.Ich werde ruhig, die Luft ist sauber und man kann sich nicht viel vornehmen.
AntwortenLöschen"Erhabene Ereignislosigkeit" wie es im Buddhismus so schön heißt!
liebe Grüße Gitti
"Erhabene Ereignislosigkeit" - schön ...
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