"Nagori verweist sowohl auf eine Sehnsucht in uns, nämlich die wehmütige Sehnsucht nach einer Sache, die uns verlässt oder die wir verlassen, als auch auf die Vorstellung von etwas, das die Jahreszeit leicht verzögert, als ob diese Sache selbst nur mit Bedauern diese Welt und die ihr zugehörige Jahreszeit verließe. (...)
Man gibt einen Teil seiner selbst hin, an die Sache, die Welt, die Schönheit und das Herz des geliebten Wesens. Das Herz, das nagori erfährt, ist ein großzügiges, ja ein mutiges Herz: Es hat keine Angst, sich selbst diesen winzigen, nicht unbedingt dramatischen, aber sehr zerbrechlichen und zarten Dingen hinzugeben, aus denen unser Leben sich zusammensetzt."
Aus: Ryoko Sekiguchi "Nagori. Die Sehnsucht nach der von uns gegangenen Jahreszeit", aus dem Französischen von Karin Uttendörfer, Matthes & Seitz
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