Donnerstag, 21. Juni 2018

Die Sonne wendet sich


Der längste Tag, die kürzeste Nacht. Eine Feier des Lichts - heller wird es nicht mehr in diesem Jahr. Die Sommersonnenwende wurde schon bei den Kelten, Germanen und Slawen mit zahlreichen Ritualen gefeiert, die alle mit Feuer und Blüten zu tun hatten. Leider hat sich bei uns für die Sonnwendfeiern der 24. Juni als Johannistag etabliert, der (angebliche) Geburtstag von Johannes dem Täufer. Wir ahnen, dass die Kirche hier die Hand im Spiel hatte. Aber am 24. Juni steht die Sonne eben nicht mehr im höchsten Punkt, sie ist schon am Niedersinken; über diese Symbolik kann man auch mal nachdenken.

Die Sommersonnenwende zeigt uns, dass Höhepunkte ihrem Wesen nach kurz sind und gefeiert werden wollen. Denn jedem Aufstieg folgt der Abstieg, auch wenn wir das ungern wahrhaben wollen. Andererseits, auch das lehrt die Sommersonnenwende, ist die Zeit der größten Fülle die Erntezeit, wenn die Feldfrüchte reif sind - und das ist im Herbst, wenn die Tage sehr viel kürzer sind, die Nächte länger und der Winter vor der Tür steht. Das Licht allein ist eben nicht alles, zur Reife braucht es auch die Dunkelheit.


Die Blüten haben an diesem Tag die größte Kraft. Seit jeher haben weise Frauen am Tag der Sommersonnenwende ihre Blüten und Kräuter gesammelt, als Kraftvorrat für den langen Winter. Ich habe von solch weisen Frauen, die es nach wie vor gibt (zum Beispiel in den Küchen guter Zenhäuser), die Blütenküche gelernt, und so gibt es heute einen Salat mit Blüten aus meinem eigenen Bio-Balkon-Anbau. Leider fehlt meine Lieblingsblüte, die Nachtkerze mit ihrer samtenen Süße, und auch das liebliche Gänseblümchen. Ich werde sie im nächsten Jahr fragen, ob sie sich auf meinem Balkon wohlfühlen würden.

Ich verlinke dies beim Naturdonnerstag von Jahreszeitenbriefe 

4 Kommentare:

  1. Liebe Margrit,
    das Leben ist eben ein ständiges Auf und Ab, ein Wechsel. Auf jeden Neuanfang folgt irgendwann das Ende, um dann wieder von Neuem zu beginnen.
    Wir sollten da nicht stehenbleiben, gell.
    Lieben Gruß
    moni

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  2. Die Jahreszeiten bewusst wahrnehmen mit der Natur ist etwas sehr bereicherndes. Zur Zeit geniesse ich die hellen lauen Sommerabende auf der Terrasse sehr.
    Sieht sehr appetitlich aus der Salat und schmeckt sicher herrlich.
    L G Pia

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  3. ich liebe den längsten Tag ::)) leider ist es heute kalt um lange draußen zu sitzen und die helle Nacht zu geniessen- jedenfalls für mich- ich bin ein <Frierpitter<
    Gruß zu dir
    heiDE

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  4. Mit diesem Johannistag ist immer auch ein bisschen Wehmut verbunden, denn ja, leider werden die Tage nun wieder kürzer!
    LG Heidi

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