"Dies ist meine liebste Meditationsübung, für die ich kein Zafu brauche, keine Glocken, keinen Zendo: Ich praktiziere, mit jedem Schritt in der Gegenwart anzukommen. Aus dem japanischen Zen habe ich die Frage aller spirituellen Fragen mitgebracht, und die stelle ich nun mir selbst, während ich mit weit geöffneten Sinnestoren gehe: Wer ist es, die geht? Wer ist es, die sieht? Oder, was ich stimmiger finde: Was geht? Was sieht?
Dann beginnt vielleicht ein Vogel zu trillern, und der Klang läuft in Wellen durch meinen Körper, bringt alle Zellen ins Schwingen. Ich weiß einen Moment lang nicht, ob der Vogel auf dem Baum sitzt oder nicht vielleicht doch in mir: an einem Ort, den ich bisher nicht kennengelernt habe, der aber ein guter Ort ist für einen Vogel. Wenn die Sinnestore weit offen stehen, gibt es keine Grenze mehr zwischen innen und außen, zwischen „mir“ und „dir“. Wir Meditierende müssen uns ja oft den Vorwurf anhören, Nabelschau zu betreiben und unsozial zu sein. Aber was könnte sozialer sein als die gelebte Erfahrung der Allverbundenheit, für die Thich Nhat Hanh den Begriff „Intersein“ geprägt hat?"
Ausschnitt aus meinem Beitrag "Sehen, was die Erde uns schenkt" in der Ursache\Wirkung 121. Ganzen Essay lesen hier (klick).
Vielen Dank für denHinweis auf Arno Pärt, ich kannte ihn bisher nicht.
AntwortenLöschenHerbert
Danke für den Link zum Artikel - es ist eine Entspannung für mich gewesen ihn zu lesen! Viele Grüße Petra
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