Ein wunderbares Buch, das wahrscheinlich schon jeder kennt, der meinen Blog liest - ich stelle es trotzdem vor. Eckhart Tolle gehört keiner "Schule" an, keiner Religion, keiner wie immer gearteteten spirituellen Richtung. Dennoch hat er, wie er sagt, von etlichen Zen-Meistern gelernt: "alle waren Katzen". Wenn das kein verwandter Geist ist!
Besonders gefällt mir sein Ansatz, unseren gesammelten Schmerz als "Schmerzkörper" zu bezeichnen, als "unsichtbares Wesen mit seiner eigenen Persönlichkeit", als "psychischen Schmarotzer". Wer einmal überraschend mit der Wut eines anderen (oder der eigenen ...) konfrontiert wurde, wird bestätigen: "Alles kann ihn aktivieren, besonders dann, wenn er mit einem Schmerzmuster aus deiner Vergangenheit in Resonanz geht. Er kann sich als Verärgerung ausdrücken, als Ungeduld, finstere Stimmung, als Wunsch zu verletzen, als Wut, Depression, als Bedürfnis nach Drama in deiner Beziehung und so weiter. Greife ihn dir in dem Moment, wo er aus seinem Ruhezustand erwacht."
Dasselbe sagt das Zen: Sei auf der Hut. Beobachte genau, was in dir vorgeht, und bemerke jedes Gefühl, jeden Gedanken bereits im Entstehen, um bewusst zu bleiben und Gefühl und Gedanken nicht blind zu folgen. Haben Gefühl und Gedanke erst ein Eigenleben gewonnen, bist du ganz in ihrer Hand und verlierst jede Kontrolle.
Nachdem so viel von Schmerz die Rede war, hier noch ein "schönes" Zitat: "Sage ja zum Leben - und schau, wie das Leben plötzlich beginnt, für dich zu arbeiten anstatt gegen dich."
Eckhart Tolle "Jetzt!", aus dem Amerikanischen von Christina Bolam und Marianne Savita Nentwig, Kamphausen Verlag
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