Donnerstag, 15. August 2013

Auf dem Weg zum Postamt, an einem Sommermorgen ...

 

... ein Päckchen und einen Brief unterm Arm. Der Weg führt am Bach entlang (ich lebe privilegiert!). Das Wasser schickt frische Kühle herauf, Geißblatt duftet, eine Entenfamilie treibt vorbei. Und dann sehe ich sie: die Libellen. Riesige neongrüne und petrolfarbene. Flügelgeflirre. Leuchtender Tanz. Die Sonnenreflexe auf dem Wasser, die heiße Luft, der tiefblaue Himmel.

Der Schriftsteller Wilhelm Genazino sagt: "In den Dingen ist Magie. In den Dichtern ist Magie-Erwartung."

Genau so ist es. Aber Sie müssen keine Dichterin, kein Dichter sein, um die Magie in der Welt zu bemerken. Vielleicht ist es ja gerade umgekehrt: In dem Moment, in dem Sie den Tanz der Welt, der uns immer umgibt, wahrnehmen, sind Sie zum Dichter geworden.

Sie dürfen jederzeit erwarten, dass eine Libelle angeflogen kommt. Auch auf dem Weg zum Postamt an einem gewöhnlichen Donnerstag.


Und wenn die nette Nachbarin zu den Libellen geht, wird das Foto noch besser! (Copyright: Anne-Mareike Hanf)

2 Kommentare:

  1. Ich freue mich immer sehr über ihre Artikel, besonders über die Literaturempfehlungen.Das neue Buch "Leuchtende Stille" lese ich zur Zeit.Ich bin begeistert von dem Stil und der besondere Raum zwischen den Zeilen findet statt.
    Liebe Grüße Gitti

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  2. Ich freue mich, dass ich Sie in keine Schublade stecken kann.
    So wie ein Schwabe in Hamburg auch kein Hanseat werden kann.

    Heute früh kam mir der Gedanke, dass das Gute in mir weiter wachsen möge.
    Ich liebe Ihre „kleinen“ Bücher. Auf Ihr neues Buch „Die leuchtende Stille“
    habe ich lange gewartet.
    Ich lese Ihr Buch auf meinem kleinen Balkon mitten in der ´City of Hamburg´.
    Der Balkon blüht, die italienischen Kräuter duften, die Hummeln sind fleißig
    am Sammeln, hin und wieder begegne ich auch einem Schmetterling
    auf Augenhöhe, die Stechmücken haben Hamburgs Innenstadt verlassen.

    Nicht immer bin ich aufmerksam oder „achtsam“. Insbesondere dann
    wird mir das bewusst, wenn ich meine Lesebrille verlegt habe.
    Das Kapitel A. Ihres Buches (S. 95 f.) gibt Hinweise auf Abhilfe.
    Zur Achtsamkeit gehören ja auch Zutaten - weitere Fähigkeiten - die bei mir
    wohl etwas in den Hintergrund geraten sind. Also kein Wunder, dass meine
    Übung etwas kraftlos geworden ist.
    Das ist wie bei „Birnen, Bohnen und Speck“. Wenn die Zutaten gut sind,
    wenn die Zubereitung achtsam erfolgt, wird auch das Ergebnis gut.

    Helmut
    23.08.2013

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