Der Herbst - ein Brokat
roter Ahornblätter
wie die Kleidung der Tang
roter Ahornblätter
wie die Kleidung der Tang
Zen-Mönch Ryokan lebte nach seiner Ausbildung im Zen-Tempel ein einfaches und freies Leben. Er war berühmt als Dichter und Kalligraf, spielte am liebsten mit den Kindern und lehnte alle Angebote ab, Abt eines Tempels zu werden. Er hinterließ etwa 1800 Gedichte und Haiku. Er besang, was ihn in seiner ärmlichen Hütte umgab: den Mond, die Berge, die Wolken, den Bambus, die Pflaumenblüten, den Regen.
Mein Dharma-Bruder und Freund Dr. Munish Bernhard Schiekel hat sich die Mühe gemacht, eine umfangreiche Sammlung der chinesischen Gedichte und japanischen Haiku von Ryokan zusammenzustellen. Alle Texte sind in den Originalsprachen, in Kanji und deutscher Übersetzung aufgenommen. Es gibt Kommentare zu einzelnen Begriffen und eine schöne Biografie unter dem Titel "Leben und Poesie des Großen Narren Ryokan". Und der Benediktinermönch und Zen-Praktizierende Bruder David Steindl-Rast hat das Vorwort geschrieben. 
1831 starb Ryokan und schrieb, wie es bei Zen-Mönchen üblich war, vorher sein Sterbe-Gedicht:
Was wird bleiben
als mein Vermächtnis?
Im Frühling die Blüten,
im Sommer der Bergkuckuck,
im Herbst die Ahornblätter.
als mein Vermächtnis?
Im Frühling die Blüten,
im Sommer der Bergkuckuck,
im Herbst die Ahornblätter.
Ein schönes, umfangreiches Buch für alle, die Haiku, Zen und Ryokan lieben. 
"Zen-Mönch Ryokan - Leben & Wirken", chinesische Gedichte und japanische Haiku, zweisprachige Ausgabe mit einem Vorwort von David Steindl-Rast. Übersetzung aus dem Chinesischen und Japanischen und Kommentierung von M. Bernhard Schiekel. Das Buch ist als Book on Demand erschienen, hat 351 Seiten und kostet 16,99. Ihr könnt es direkt bei BoD bestellen hier (klick).
Es lohnt sich auch ein Blick auf die Website von Munish Schiekel, die zahlreiche Texte über Buddhismus und Buch-Rezensionen enthält: www.mb-schiekel.de
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