Donnerstag, 25. September 2025

Wie Meditation Räume eröffnet


 

"In der Meditationsschulung lernen wir, die Gedanken zu beobachten und uns nicht mit ihnen zu identifizieren. Von Gefühlen ist seltener die Rede, obwohl sie eine tiefgreifende Wirkung haben. Die Neurowissenschaft weiß, dass sich alles, was Menschen denken und fühlen, in körperlichen Strukturen abbildet. 'Das Gehirn macht aus Psychologie Biologie', schreibt der Wissenschaftler, Facharzt und Psychotherapeut Professor Dr. Joachim Bauer in 'Das Gedächtnis des Körpers'.

Gene formen die grobe Struktur des Gehirns, aber es sind die Lebenserfahrungen, die die Nervenverbindungen fein regulieren, und auf die Erfahrungen reagieren wir mit Gefühlen.

'Die neuro-anatomischen Feinstrukturen im Gehirn werden durch seelische Aktivität festgelegt. Nervenzellverbindungen entstehen durch sozial vermittelte Erfahrungen in der Umwelt, Nervenzellverbindungen geben diese Erfahrungen wieder bzw. enthalten sie', so Professor Bauer.

Beziehungserfahrungen also steuern unsere Gene. Und das geht weit über die Frage hinaus, in was für einer Familie wir leben. Da im Universum alles miteinander vernetzt ist, verändert jede Begegnung, jedes Gespräch, jeder Film und jede Lektüre auf subtile Weise das Gehirn."

Dies ist ein Ausschnitt aus meinem Beitrag "Wie Meditation Räume eröffnet" in der Ursache\Wirkung Nr. 128. Den ganzen Artikel kannst Du jetzt online lesen hier (klick).

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Freitag, 19. September 2025

Lesung "Das Paar"

 


Für den Podcast "Let's Talk Why" habe ich eine der Geschichten aus meinem Foto-Geschichten-Band "secret moments" erzählt. 

Wenn bei euch das Video nicht direkt angezeigt wird, findet ihr es hier (klick).

Dauer: 2 Minuten. Viel Freude beim Zuhören. 

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Donnerstag, 11. September 2025

Erhaltet die Lesekultur!

 

Sieht man schon von Weitem: unseren Bücherturm


Spoiler: Dies wird, aus gegebenem Anlass, ein einseitiger, parteiischer Beitrag zum Erhalt der Lesekultur. 

Ich lebe in einem hübschen Vorort von Freiburg, der eine eigenständige Gemeinde ist; Freunde von mir bezeichnen ihn als "Schlafstadt". Wir haben kein Kino, kein Theater, keinen Musiksaal, kein Schwimmbad. Aber wir haben eine fabelhafte Bücherei. Mit einem Bibliothekar, der sich auskennt und uns erlaubt, Anschaffungsvorschläge zu machen. Mit mir hat er in gewisser Weise Pech, denn auch ich kenne mich aus (und bekomme fast alle von mir vorgeschlagenen Bücher 😉). Dann sind da noch zwei sehr nette Damen, die im Mini-Job die Ausleihe managen. Die Bücherei ist hell und luftig, es gibt Sessel zum Verweilen, Magazine zum Lesen und Ausleihen, DVDs und eine Kaffee-Maschine. Für die Kinder Lesungen und Spiele-Nachmittage. Muss ich erwähnen, dass es meistens proppenvoll ist, mit Kleinen und Großen?

Ein Erfolgs-Modell, unsere Bücherei. Aber die Gemeinde hat, wie alle Kommunen, ein Geldproblem. Es fehlen jährlich anscheinend über zwei Millionen. Weil in der Gemeindeverwaltung niemand Erfahrung hat mit der Einsparung einer solch großen Summe, wurde ein externer Berater engagiert. Der schaute sich sämtliche Posten an, und wie Volkswirte das so tun, rein nach wirtschaftlichen Erwägungen. Er sprach die Empfehlung aus, die Kita-Gebühren zu erhöhen, die Zuschüsse für Vereine zu streichen und die Bücherei zu schließen.

Große Empörung auf allen Seiten. Wir Leserinnen und Leser waren die Ersten, die eine Petition starteten zum Erhalt der Bücherei. Ich war die sechste Unterzeichnerin, binnen drei Tagen waren es an die vierhundert. Die Kita-Eltern waren die nächsten; ihre Petition mit QR-Code hängt an allen Bushaltestellen. Ich kenne niemanden, der in einem Verein ist; dort wird es auf ähnliche Weise gären. 

Jetzt stelle ich überrascht fest, dass unsere kleine Lese-Oase Wut und Neid weckt. Mitgehörtes Gespräch zweier erregter Väter im Supermarkt: "Die sollen die Kita-Gebühren in Ruhe lassen und die Bücherei schließen!" Liebe Väter, eure Kita-Kinder kommen irgendwann ins Lese-Alter. Wenn ihr eine Leseratte zu Hause habt, wird das Kind euch arm lesen. Spätestens dann werdet ihr die Bücherei als Segen empfinden. Und habe ich nicht neulich erst gehört, dass die Kinder immer weniger Sprachkompetenz haben und Schulen sich den Kopf zerbrechen, wie man die Kleinen ans Lesen heranführen kann?

Oh doch, ich verstehe euch alle. Jeder von uns hat seine und ihre Prioritäten; wir möchten, dass alles so bleibt wie bisher (oder besser noch viel besser wird). Das wird aber in keinem Bereich funktionieren, also brauchen wir uns nicht gegenseitig in die Fördertöpfe zu spucken.

Bei einer der jetzt üblichen Diskussionen vor Ort schlug ich vor, die Benutzergebühren zu verdoppeln. Eine Frau, die vier Bücher im Arm hatte, schmollte: Das sei ihr zu teuer. Da würde sie austreten. Diese Frau zahlt jedes Jahr zehn Euro für unbegrenzte Lektüre, und falls sie eine Familie oder auch nur einen Ehemann hat, zahlen die alle zusammen ebenfalls nur zehn Euro. In meiner Kindheit kostete die Ausleihe jedes Buches zehn Pfennig, und weil ich lesesüchtig war und von meiner Mutter in der Woche nur dreißig Pfennig für die Bücherei bekam, wählte ich meine Bücher konsequent nach ihrer Dicke aus, egal, was drinstand. Wichtig war nur, dass ich nicht plötzlich am Wochenende ohne Lesestoff dasaß.

Wie viel ist uns der Erhalt unserer Kultur wert? Wissen wir die Angebote vor Ort noch zu schätzen? All die Bibliotheken, Museen, Konzertsäle, die samt und sonders subventioniert werden müssen, denn unsere Eintrittsgelder und Gebühren sind nicht mehr als ein symbolischer Beitrag. 

Inzwischen gibt es eine überarbeitete Version des ersten Vorschlags. Sie enthält die "Option 4" unter der Überschrift "Diese Maßnahmen wurden auf Grund ihrer Sensibilität unter der Prämisse der haushaltswirtschaftlichen Notwendigkeit geprüft": "Anpassung der Kita-Öffnungszeiten, Stilllegung Kühlzelle in zwei Leichen- und Trauerhallen und Reduzierung des Budgets der Bücherei um 20 %". 

Ich drängte den Bibliothekar, doch nun wirklich die Benutzergebühren zu erhöhen. Er schaute mich nachsichtig an. "Sie werden erhöht", sagte er. "Aber die Erhöhung kommt uns nicht zugute, die geht in den allgemeinen Schuldentopf."

Wer Bücher liest, ist kreativ. Der und dem fällt was ein. Die und der lässt sich nicht einfach so 20 % Lesefreude wegnehmen. Kommt nicht in Frage. Der kreative Vorschlag ist schon da: Wir gründen einen Freundeskreis mit Mitgliedsbeitrag und bieten Veranstaltungen an, deren Einnahmen wir der Bücherei spenden. 

Unserer Bücherei.

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Mittwoch, 3. September 2025

Zu Gast im Podcast "Let's Talk Why"

"Symbolbild": Diesmal saß ich nicht im Studio, aber das Equipment war ähnlich aufwendig.


Vor einem Jahr waren die Hosts des Podcasts "Let's Talk Why" - Alessandro Limentani und Christoph Engel - bei mir in Freiburg und haben mich zu meinem Schreiben und dem Zen befragt. Es war ein extrem heißer Augusttag in meiner Dachwohnung; nicht die erfrischendsten Bedingungen also. Ich bin ja keine Plauderin, und Schweigen ist meine liebste Daseinsform, aber dann habe ich doch mehr als eine Stunde lang so allerlei gesagt.

Vielleicht magst Du es Dir anhören? Es gibt vorher zwanzig Minuten eine Art Warm Up unter dem Titel "Behind the Mic", in dem wir uns in das Gespräch hineintasten. Auf youtube findest Du diesen Teil des Podcasts hier (klick).    Auf Spotify hier (klick).




Das Video führt Dich zu dem Gespräch selbst auf youtube. "Zwischen Sprache und Schweigen" haben es die beiden Hosts genannt. Für alle, bei denen die youtube-Videos nicht angezeigt werden: hier entlang (klick). Und auf Spotify findest Du das Gespräch hier (klick).

Ich hoffe, es macht Dir Spaß, uns zuzuhören. 

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