Oh Oktober, du älterer Herr; die Art deines Auftritts im Jahr ist immer ungewiss, schwankend, abhängig von deiner Tagesform, wie es bei älteren Herren eben so ist. An einem Tag rennen sie zwanzig Kilometer, am nächsten liegen sie mit Rückenschmerz im Bett. Aber du hast dieses Jahr alle Kraft zusammengerafft und einen strahlenden Auftritt hingelegt. Wir wurden sorglos und heiter, holten noch einmal die Sandalen aus dem Schrank, spannten die Sonnenschirme auf und verspeisten letzte Eisbecher im Freien. Und erst, als du keine Kraft mehr hattest, sonnig und fröhlich zu sein, und Regen und Sturm erlaubtest, uns in die Häuser zu treiben, fiel uns wieder ein, dass du ja gar nicht der September bist. Und wir erinnerten uns wieder an den älteren Herrn, dem Blätterfall, Regenböen und erster Nachtfrost zustehen, ob uns das gefällt oder nicht.
Du warst ein Vorbild für uns. Das wollen wir älteren Damen und Herren uns merken: Das Sonnige, Leuchtende muss nicht zu Ende sein, nur weil es so im Kalender steht.