Donnerstag, 1. März 2018

Rebecca Solnit "Aus der nahen Ferne"


Ich schätze die Bücher von Rebecca Solnit sehr; sie schreibt Essays, die Wissen vermitteln und gleichzeitig die Welt poetisch erkunden. In diesem, meinem Lieblingsbuch von ihr, erntet sie die Früchte des Aprikosenbaums im Garten ihrer Mutter, die an Demenz erkrankt ist und sich um den Garten nicht mehr kümmern kann. Die Früchte liegen in ihrem Schlafzimmer, ein riesiger, allmählich faulender Haufen; sie kocht Marmelade, isst, verschenkt, wirft weg, und der Haufen Aprikosen wird zum Sinnbild von Trauer und Verlust. Assoziationen stellen sich ein: Ihre schwierige Mutter-Beziehung, ihre Krebserkrankung, ein Aufenthalt in Island. Dazwischen kluge und präzise Gedanken zu Kunst, Literatur, Buddhismus, Frauenbewegung und die Protestbewegung gegen politische Willkür. Das Ganze wird zusammengehalten von der Arbeit, die Aprikosen einer sinnvollen Verwendung zuzuführen.

Und, für mich wichtig: Rebecca Solnit schreibt eine wunderbar bildhafte, ruhige, unaufgeregte Sprache. Ich nehme das Buch immer wieder einmal in die Hand. Es hat für mich bis jetzt nichts von seiner Frische verloren.

Rebecca Solnit "Aus der nahen Ferne", aus dem Amerikanischen von Julia Franck, Hoffmann und Campe Verlag

4 Kommentare:

  1. Liebe Frau Irgang
    ..und ich schätze besonders Ihre Literaturempfehlungen.Jedes Buch, daß Sie empfohlen haben, hat mir sehr gut gefallen.Daher werde ich mir auch dieses Buch kaufen.Die Schriftstellerin kenne ich nicht.
    Danke und viele liebe Grüße aus dem kalten Salzkammergut
    Gitti Haas

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    1. Das freut mich sehr! Ich will immer andere an meiner Liebe zur Literatur teilhaben lassen. Vielleicht hätte ich Buchhändlerin werden sollen ... Das kalte Freiburg grüßt zurück.

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  2. Ich schätze auch alle Ihre Empfehlungen .. alles wunderbar.. Brot, Musik und Ihre Buchempfehlungen, einschließlich Ihre eigenen Bücher.. vielen Dank aus Salzburg




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    1. Vielen Dank! Zum Thema Brot gibt es Neuigkeiten. Siehe dort.

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