Du bist fünfundzwanzig, alle Straßen führen in den Süden. Nachtfahrten im VW-Bus, weit offene Fenster, draußen schrillen die Grillen. Auf der Rückbank zupft einer auf der Gitarre, leise, um die Nacht nicht zu stören, ein anderer haucht in die Flöte. War der Schatten, der von Wipfel zu Wipfel flog, eine Eule? Am Himmel die Sichel des Mondes, aber im Osten dämmert schon der Morgen herauf, und mit ihm das Versprechen auf einen weiteren heißen Tag. Auch an diesem Tag wird niemand von ihnen etwas erwarten. Niemand wird einen Befehl erteilen, sie beurteilen oder kritisieren. Nichts erwartet sie außer dem großen langen Sommer, dem Meer und der Siesta auf einem immer anderen und doch immer gleichen Dorfplatz in der heißen Mittagsstille. Ihre Bedürfnisse sind bescheiden, ein Baguette, eine Melone, ein Stück harter Käse. Wasser. Die Musik, ohne die sie nicht leben können, haben sie dabei. Noch eine Stunde, zwei Stunden. Dann werden sie den Bus in einem Wald abstellen, an einem Teich, auf einem Berg. Kaffee kochen, ihre Schlafsäcke ausbreiten und wissen: So wird es nie wieder sein.
Anne Clark hat aus einer solchen Nachtfahrt Musik gemacht: "Journey by Night".
Fahrt schön in den Sommer hinein. So wird er nie wieder sein.